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ebe [2017/05/18 11:14]
brodesser
ebe [2019/01/04 12:58] (aktuell)
brodesser [4.2Sicherung der Einsatzstelle]
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 +====== K 02.05 ======
 ====== Einsätze bei besonderen Einsatzlagen (EBE) ====== ====== Einsätze bei besonderen Einsatzlagen (EBE) ======
  
 **unter Verwendung der Handlungsempfehlungen „REBEL“  **unter Verwendung der Handlungsempfehlungen „REBEL“ 
-des Bayerischen Staatsministeriums des Innern** +des Bayerischen Staatsministeriums des Innern** \\ 
 Bearbeiter: Dr. Uwe Devrient / Christoph Brodesser Bearbeiter: Dr. Uwe Devrient / Christoph Brodesser
  
 +{{:sanitaetsdienst:ansbach.jpg?nolink&400|}}
  
 ===== 1 Vorwort ===== ===== 1 Vorwort =====
- 
 Anschläge der vergangenen Monate und Jahre haben gezeigt, dass Einsätze auf Grund von Amok- und Terrorsituationen auch in Deutschland nicht auszuschließen sind. Soweit diese Einsätze aus der Alarmierung heraus abzuwickeln sind, haben die zuständigen Gefahrenabwehr- und Rettungsdienstbehörden bereits vielfach Handlungsanweisungen etc. herausgegeben. Es ist jedoch auch denkbar, dass Kräfte des Sanitätswachdienstes bei Veranstaltung als dort bereits eingesetzte Kräfte erste Maßnahmen zu treffen haben, bevor eine Behörde die Einsatzleitung übernimmt. Anschläge der vergangenen Monate und Jahre haben gezeigt, dass Einsätze auf Grund von Amok- und Terrorsituationen auch in Deutschland nicht auszuschließen sind. Soweit diese Einsätze aus der Alarmierung heraus abzuwickeln sind, haben die zuständigen Gefahrenabwehr- und Rettungsdienstbehörden bereits vielfach Handlungsanweisungen etc. herausgegeben. Es ist jedoch auch denkbar, dass Kräfte des Sanitätswachdienstes bei Veranstaltung als dort bereits eingesetzte Kräfte erste Maßnahmen zu treffen haben, bevor eine Behörde die Einsatzleitung übernimmt.
 +
 ===== 2 Grundüberlegungen/Grundanalyse ===== ===== 2 Grundüberlegungen/Grundanalyse =====
 Bei der Planung von Sanitätswachdiensten muss stets auch die Möglichkeit einer Eskalation im Hinblick auf die beschriebenen besonderen Einsatzlagen mit berücksichtigt werden. Es gibt heute praktisch keine Veranstaltungen mehr, die in dieser Hinsicht von vorneherein als ungefährdet gelten können. Bei der Planung von Sanitätswachdiensten muss stets auch die Möglichkeit einer Eskalation im Hinblick auf die beschriebenen besonderen Einsatzlagen mit berücksichtigt werden. Es gibt heute praktisch keine Veranstaltungen mehr, die in dieser Hinsicht von vorneherein als ungefährdet gelten können.
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 Die den Sanitätswachdienst leitenden Führungskräfte und deren Einsatzkräfte des DRK müssen so ausgestattet sein, dass sie die ersten Einsatzmaßnahmen bis zum Eintreffen von Polizei und Rettungsdienst auch bei besonderen Einsatzlagen bewältigen können, um dann den Einsatz ordnungsgemäß an die behördliche Einsatzleitung übergeben zu können. Die den Sanitätswachdienst leitenden Führungskräfte und deren Einsatzkräfte des DRK müssen so ausgestattet sein, dass sie die ersten Einsatzmaßnahmen bis zum Eintreffen von Polizei und Rettungsdienst auch bei besonderen Einsatzlagen bewältigen können, um dann den Einsatz ordnungsgemäß an die behördliche Einsatzleitung übergeben zu können.
 +
 ===== 3 Kommunikation Sanitätswachdienst – Rettungsdienst – Sicherheitsbehörden ===== ===== 3 Kommunikation Sanitätswachdienst – Rettungsdienst – Sicherheitsbehörden =====
  
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 Der Sanitätswachdienst wird häufig bereits vor Ort sein, während Kräfte der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes erst im Ereignisfall angefordert werden und nachrücken. Eine behördliche Einsatzleitung wird daher zunächst noch nicht eingerichtet sein. Der Einsatzleiter des Sanitätswachdienstes nimmt daher unmittelbar nach Eintreffen der ersten Polizeikräfte am Einsatzort Kontakt mit diesen auf und berichtet über die Lage. Die weiteren Maßnahmen werden unmittelbar zwischen Einsatzleitung und Polizeiführung abgestimmt ("auf Zusammenarbeit angewiesen"). Entscheidungen der Polizeiführung bezüglich Sicherheitsmaßnahmen, Einteilung in "unsichere" und "sichere" Zonen sind durch die Einsatzleitung des Sanitätswachdienstes umzusetzen. Der Sanitätswachdienst wird häufig bereits vor Ort sein, während Kräfte der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes erst im Ereignisfall angefordert werden und nachrücken. Eine behördliche Einsatzleitung wird daher zunächst noch nicht eingerichtet sein. Der Einsatzleiter des Sanitätswachdienstes nimmt daher unmittelbar nach Eintreffen der ersten Polizeikräfte am Einsatzort Kontakt mit diesen auf und berichtet über die Lage. Die weiteren Maßnahmen werden unmittelbar zwischen Einsatzleitung und Polizeiführung abgestimmt ("auf Zusammenarbeit angewiesen"). Entscheidungen der Polizeiführung bezüglich Sicherheitsmaßnahmen, Einteilung in "unsichere" und "sichere" Zonen sind durch die Einsatzleitung des Sanitätswachdienstes umzusetzen.
  
- +==== 3.Verbindungskraft zur Polizeiführung ====
- +
- +
- +
-==== 3.Verbindungskraft zur Polizeiführung ====+
 Soweit im weiteren Verlauf die Einsatzleitung des Sanitätswachdienstes nicht ohnehin räumlich unmittelbar mit der Polizeiführung zusammenarbeitet, stellt der Einsatzleiter eine Verbindungskraft zur Polizeiführung vor Ort ab. Diese Verbindungskraft hat keine Weisungs- und Entscheidungsbefugnisse; sie übermittelt Informationen und wird im Sinne eines Fachberaters tätig. Soweit im weiteren Verlauf die Einsatzleitung des Sanitätswachdienstes nicht ohnehin räumlich unmittelbar mit der Polizeiführung zusammenarbeitet, stellt der Einsatzleiter eine Verbindungskraft zur Polizeiführung vor Ort ab. Diese Verbindungskraft hat keine Weisungs- und Entscheidungsbefugnisse; sie übermittelt Informationen und wird im Sinne eines Fachberaters tätig.
 Diese Verbindungskraft hat insbesondere folgende Aufgaben: Diese Verbindungskraft hat insbesondere folgende Aufgaben:
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 In der Zusammenarbeit sind folgende Grundsätze zu beachten: In der Zusammenarbeit sind folgende Grundsätze zu beachten:
   * Kein Gebrauch von DRK-Einsatzmitteln für polizeiliche Zwecke;   * Kein Gebrauch von DRK-Einsatzmitteln für polizeiliche Zwecke;
-  * Keine Unterstellung von DRK-Einsatzkräften unter eine polizeiliche Einsatzleitung; das festzulegende Unterstellungsverhältnis ist: auf Zusammenarbeit angewiesen+  * Keine Unterstellung von DRK-Einsatzkräften unter eine polizeiliche Einsatzleitung; das festzulegende Unterstellungsverhältnis ist: "auf Zusammenarbeit angewiesen"
-  * Strikte Beachtung der Grundsätze der Rotkreuz- und Rothalbmond-bewegung+  * Strikte Beachtung der Grundsätze der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung
-  * Klare Abgrenzung der Aufgaben des DRK von anderen Aufgabenträ-gern.+  * Klare Abgrenzung der Aufgaben des DRK von anderen Aufgabenträgern.
 ===== 4 Einsatztaktik für besondere Einsatzlagen ===== ===== 4 Einsatztaktik für besondere Einsatzlagen =====
  
 Auch bei besonderen Einsatzlagen soll nur im begründeten Ausnahmefall von den allgemein gültigen und bekannten Verfahrensanweisungen des jeweiligen Rettungsdienstbereichs abgewichen werden (insbes. Richtlinie für den Massenanfall von Verletzten, Gefahren an der Einsatzstelle). Auch bei besonderen Einsatzlagen soll nur im begründeten Ausnahmefall von den allgemein gültigen und bekannten Verfahrensanweisungen des jeweiligen Rettungsdienstbereichs abgewichen werden (insbes. Richtlinie für den Massenanfall von Verletzten, Gefahren an der Einsatzstelle).
 +
 ==== 4.1 Einsatzleitung ==== ==== 4.1 Einsatzleitung ====
  
 Die Einsatzleitung des Sanitätswachdienstes nimmt auch bei besonderen Einsatzlagen ihre Aufgaben in vollem Umfang bis zum Eintreffen einer behördlichen Einsatzleitung weiter wahr. Nach Betriebsaufnahme der behördlichen Einsatzleitung übergibt die Einsatzleitung des Sanitätswachdienstes den Einsatz an diese (Eintrag in der Einsatzdokumentation mit Datum und Uhrzeit!). Soweit die behördliche Einsatzleitung die bisherige Einsatzleitung des Sanitätswachdienstes z.B. als Einsatzabschnittsleitung o.ä. einsetzen möchte, ist dies selbstverständlich möglich. Die Einsatzleitung des Sanitätswachdienstes nimmt auch bei besonderen Einsatzlagen ihre Aufgaben in vollem Umfang bis zum Eintreffen einer behördlichen Einsatzleitung weiter wahr. Nach Betriebsaufnahme der behördlichen Einsatzleitung übergibt die Einsatzleitung des Sanitätswachdienstes den Einsatz an diese (Eintrag in der Einsatzdokumentation mit Datum und Uhrzeit!). Soweit die behördliche Einsatzleitung die bisherige Einsatzleitung des Sanitätswachdienstes z.B. als Einsatzabschnittsleitung o.ä. einsetzen möchte, ist dies selbstverständlich möglich.
 +
 ==== 4.2 Sicherung der Einsatzstelle ==== ==== 4.2 Sicherung der Einsatzstelle ====
  
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   * **M** Menschenleben retten, Beachten des Eigenschutzes, PSA (insbesondere Helm, Schutzbrille, FFP-Maske, unsterile Handschuhe für Einsatzkräfte), für Verletzte/Betroffene niederschwellig FFP-Masken   * **M** Menschenleben retten, Beachten des Eigenschutzes, PSA (insbesondere Helm, Schutzbrille, FFP-Maske, unsterile Handschuhe für Einsatzkräfte), für Verletzte/Betroffene niederschwellig FFP-Masken
   * **S** Spezialkräfte nachfordern   * **S** Spezialkräfte nachfordern
-Weitergehende Informationen enthält die [[http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Publikationen/Broschueren_Flyer/Flyer-HEIKAT.html|Taschenkarte HEIKAT“]].+Weitergehende Informationen enthält die {{:flyer-heikat.pdf |Taschenkarte HEIKAT }} (Neuausgabe November 2018).
  
 ==== 4.3 Ordnung des Einsatzraumes in "sichere" und "unsichere" Zonen ==== ==== 4.3 Ordnung des Einsatzraumes in "sichere" und "unsichere" Zonen ====
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   * "heiße Zone" (auch "rote Zone" genannt), in der unmittelbare Gefährdung für alle Beteiligten - auch Einsatzkräfte - herrscht. Diese Zone darf durch Einsatzkräfte des DRK nicht betreten werden; Einsatzkräfte, die sich in dieser Zone befinden, ziehen sich sofort - ggf. auch unter Zurücklassung von Einsatzgerät - aus dieser Zone zurück. Eine Menschenrettung aus der "heißen" Zone geschieht nur durch besonders geschützte (Polizei-)Kräfte.   * "heiße Zone" (auch "rote Zone" genannt), in der unmittelbare Gefährdung für alle Beteiligten - auch Einsatzkräfte - herrscht. Diese Zone darf durch Einsatzkräfte des DRK nicht betreten werden; Einsatzkräfte, die sich in dieser Zone befinden, ziehen sich sofort - ggf. auch unter Zurücklassung von Einsatzgerät - aus dieser Zone zurück. Eine Menschenrettung aus der "heißen" Zone geschieht nur durch besonders geschützte (Polizei-)Kräfte.
  
-  * "warme Zone" (auch "gelbe Zone" genannt), in der sich Kräfte des DRK nur für die Übernahme von Patienten aus der "heißen" Zone aufhalten. Einsatzmittel und Einsatzgerät (mit Ausnahme von Tragen etc.) kommen in der "warmen Zone" nicht zum Einsatz. Die Patienten werden unter Beachtung der Grundsätze der "Rettung aus dem Gefahrenbereich"von den Polizeikräften übernommen und in die "kalte Zone" verbracht.+  * "warme Zone" (auch "gelbe Zone" genannt), in der sich Kräfte des DRK nur für die Übernahme von Patienten aus der "heißen" Zone aufhalten. Einsatzmittel und Einsatzgerät (mit Ausnahme von Tragen etc.) kommen in der "warmen Zone" nicht zum Einsatz. Die Patienten werden unter Beachtung der Grundsätze der "Rettung aus dem Gefahrenbereich" von den Polizeikräften übernommen und in die "kalte Zone" verbracht.
        
   * "kalte Zone" (auch "grüne Zone" genannt), in der die medizinische Versorgung der geretteten Patienten unter geschützten Bedingungen stattfindet und der Transport in die anschließende klinische Versorgung vorbereitet wird.    * "kalte Zone" (auch "grüne Zone" genannt), in der die medizinische Versorgung der geretteten Patienten unter geschützten Bedingungen stattfindet und der Transport in die anschließende klinische Versorgung vorbereitet wird. 
  
 Auch in der "kalten Zone" ist jederzeit damit zu rechnen, dass sich Gefährdungen durch sich entwickelnde dynamische Lagen in diesen Bereich erstrecken können. Die Maßnahmen des Eigenschutzes, insbesondere der Rückzug der Einsatzkräfte auf ein gegebenes Stichwort hin, sind auch in dieser Zone strikt zu beachten (siehe hierzu auch [[ebe#eigene_schutzmassnahmen|Nr. 4.6]]). Auch in der "kalten Zone" ist jederzeit damit zu rechnen, dass sich Gefährdungen durch sich entwickelnde dynamische Lagen in diesen Bereich erstrecken können. Die Maßnahmen des Eigenschutzes, insbesondere der Rückzug der Einsatzkräfte auf ein gegebenes Stichwort hin, sind auch in dieser Zone strikt zu beachten (siehe hierzu auch [[ebe#eigene_schutzmassnahmen|Nr. 4.6]]).
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 ==== 4.4 Aufbau einer Ringbereitstellung von Rettungsmitteln ==== ==== 4.4 Aufbau einer Ringbereitstellung von Rettungsmitteln ====
  
-Bereits bei der Planung der Bereitstellungsräume und Halteplätze für Ret-tungsmittel im Sanitätswachdienst muss auf die mögliche Verwendung in besonderen Gefahrenlagen geachtet werden. Rettungsmittel können, wie Erfahrungen zeigen, potentielle Angriffsziele für einen zweiten Anschlag darstellen. +Bereits bei der Planung der Bereitstellungsräume und Halteplätze für Rettungsmittel im Sanitätswachdienst muss auf die mögliche Verwendung in besonderen Gefahrenlagen geachtet werden. Rettungsmittel können, wie Erfahrungen zeigen, potentielle Angriffsziele für einen zweiten Anschlag darstellen. 
 Rettungsmittel sind daher stets in Abfahrrichtung aufzustellen, um ohne Rangierarbeiten den Einsatzort verlassen zu können. Weitere nachzuführende Rettungsmittel oder Rettungsmittel, die von Krankentransportfahrten zur Einsatzstelle zurückkehren, fahren nicht an die Schadenstelle. Das Sammeln dieser Kräfte und die Bereitstellung erfolgt vielmehr als sogenannte „Ringbereitstellung“. Die Ringbereitstellung ist als Einsatzauftrag bekanntzugeben. Hierbei wird kein fest definierter vorläufiger Sammelraum oder Bereitstellungsraum vorgegeben, sondern die Rettungsmittel fahren vielmehr von ihrem Standort bei Auftragseingang unmittelbar in Richtung Schadenstelle, gehen eigenverantwortlich in einem vorgegebenen Abstand in Kilometer oder Meter zur Einsatzstelle in Bereitstellung und melden sich bei der Einsatzleitung per Funk. Daraus resultiert eine willkürliche Verteilung aller Rettungsmittel in einen definierten Radius um die Einsatzstelle. Beim Zusammentreffen mehrerer Rettungsmittel an einer Stelle sollen maximal drei Einsatzfahrzeuge dort verbleiben. Später dort eintreffende weitere Fahrzeuge suchen eigenständig einen anderen Bereitstellungsort im vorgegebenen Radius auf. Die Besatzungen verbleiben in den Fahrzeugen und sind abrufbereit über Funk.  Rettungsmittel sind daher stets in Abfahrrichtung aufzustellen, um ohne Rangierarbeiten den Einsatzort verlassen zu können. Weitere nachzuführende Rettungsmittel oder Rettungsmittel, die von Krankentransportfahrten zur Einsatzstelle zurückkehren, fahren nicht an die Schadenstelle. Das Sammeln dieser Kräfte und die Bereitstellung erfolgt vielmehr als sogenannte „Ringbereitstellung“. Die Ringbereitstellung ist als Einsatzauftrag bekanntzugeben. Hierbei wird kein fest definierter vorläufiger Sammelraum oder Bereitstellungsraum vorgegeben, sondern die Rettungsmittel fahren vielmehr von ihrem Standort bei Auftragseingang unmittelbar in Richtung Schadenstelle, gehen eigenverantwortlich in einem vorgegebenen Abstand in Kilometer oder Meter zur Einsatzstelle in Bereitstellung und melden sich bei der Einsatzleitung per Funk. Daraus resultiert eine willkürliche Verteilung aller Rettungsmittel in einen definierten Radius um die Einsatzstelle. Beim Zusammentreffen mehrerer Rettungsmittel an einer Stelle sollen maximal drei Einsatzfahrzeuge dort verbleiben. Später dort eintreffende weitere Fahrzeuge suchen eigenständig einen anderen Bereitstellungsort im vorgegebenen Radius auf. Die Besatzungen verbleiben in den Fahrzeugen und sind abrufbereit über Funk. 
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 ==== 4.5 Verhalten an der Einsatzstelle ==== ==== 4.5 Verhalten an der Einsatzstelle ====
  
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   * **R** Rumpf steif wirkend?   * **R** Rumpf steif wirkend?
   * **T** "Trigger" - Hände fest geschlossen?   * **T** "Trigger" - Hände fest geschlossen?
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 ==== 4.6 Eigene Schutzmaßnahmen ==== ==== 4.6 Eigene Schutzmaßnahmen ====
  
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 Soweit eine Gefährdungszone erkennbar ist, ziehen sich die Einsatzkräfte aus dieser zurück. Einsatz in der unmittelbaren Gefährdungszone ("heiße Zone" bzw. "rote Zone") ist Aufgabe von Spezialkräften (z.B. Polizei). Soweit eine Gefährdungszone erkennbar ist, ziehen sich die Einsatzkräfte aus dieser zurück. Einsatz in der unmittelbaren Gefährdungszone ("heiße Zone" bzw. "rote Zone") ist Aufgabe von Spezialkräften (z.B. Polizei).
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 ===== 5 Vorsichtung, Versorgung und Transport ===== ===== 5 Vorsichtung, Versorgung und Transport =====
  
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 Die Zuteilung in die aufnehmenden Kliniken erfolgt durch die Leitstelle. Die Zuteilung in die aufnehmenden Kliniken erfolgt durch die Leitstelle.
-==== 5.1 Patientenversorgung, Ausstattung von Rettungsmitteln ====+ 
 +==== 5.1 Patientenversorgung ====
  
 Bei besonderen Einsatzlagen können Einsatzkräfte mit unterschiedlichen Verletzungs- und Krankheitsbildern konfrontiert sein. \\  Bei besonderen Einsatzlagen können Einsatzkräfte mit unterschiedlichen Verletzungs- und Krankheitsbildern konfrontiert sein. \\ 
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   * Schocktherapie   * Schocktherapie
 Für die Durchführung erster Maßnahmen ist das Mitführen einer Vorsichtungstasche mit mindestens 20 Patientenanhängekarten/-taschen empfohlen, mit denen sowohl eine Vorsichtungskennzeichnung, eine spätere Dokumentation wie auch eine Sichtungskennzeichnung möglich sind. In der Vorsichtungstasche sind außerdem mindestens je ein Güdeltubus (Gr. 2, 3, 4) sowie zwei [[https://de.wikipedia.org/wiki/Tourniquet-Abbindesystem|Tourniquets]] (Größe Arm und Bein) vorzuhalten. Für die Durchführung erster Maßnahmen ist das Mitführen einer Vorsichtungstasche mit mindestens 20 Patientenanhängekarten/-taschen empfohlen, mit denen sowohl eine Vorsichtungskennzeichnung, eine spätere Dokumentation wie auch eine Sichtungskennzeichnung möglich sind. In der Vorsichtungstasche sind außerdem mindestens je ein Güdeltubus (Gr. 2, 3, 4) sowie zwei [[https://de.wikipedia.org/wiki/Tourniquet-Abbindesystem|Tourniquets]] (Größe Arm und Bein) vorzuhalten.
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 +==== 5.2 Ausstattung von Rettungsmitteln ====
  
 Soweit der Sanitätswachdienst auch Notfallrettungsmittel (RTW, NEF, ggf. auch N-KTW) einsetzt, sind bei diesen nach Möglichkeit – in Abstimmung mit dem örtlich zuständigen Ärztlichen Leiter Rettungsdienst – folgende spezielle Medikamente bzw. spezielle medizintechnische Ausrüstungen vorzuhalten: Soweit der Sanitätswachdienst auch Notfallrettungsmittel (RTW, NEF, ggf. auch N-KTW) einsetzt, sind bei diesen nach Möglichkeit – in Abstimmung mit dem örtlich zuständigen Ärztlichen Leiter Rettungsdienst – folgende spezielle Medikamente bzw. spezielle medizintechnische Ausrüstungen vorzuhalten:
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- --- //RdSchr des DRK-LV Westfalen-Lippe Nr. I/36/144/2017 vom 12.04.2017 mit Ergänzungen vom 18.05.2017. Die Autoren danken Herrn Polizeidirektor Torsten Juds, Deutsche Hochschule der Polizei, für die kritische Durchsichht und wertvolle Anregungen und Hinweise.\\ + --- //RdSchr des DRK-LV Westfalen-Lippe Nr. I/36/144/2017 vom 12.04.2017 mit Ergänzungen vom 18.05.2017. Die Autoren danken Herrn Polizeidirektor Torsten Juds, Deutsche Hochschule der Polizei, für die kritische Durchsicht und wertvolle Anregungen und Hinweise.\\ 
  
  
  
  
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